Samstag, 17. Januar 2009

Attacke gegen Pongratz

Liebe Miesbacherinnen und Miesbacher,

unter obiger Überschrift wird in der heutigen Ausgabe des Münchner Merkur über einen offenen Brief der Miesbacher Landwirte an die Redaktion berichtet. Hier für alle, die es interessiert, der Leserbrief der Landwirte im orginal Wortlaut:

„Privates Eigeninteresse“


Zum wiederholten Male, zuletzt am Neujahrsempfang hat die Bürgermeisterin der Bürgerinitiative vorgeworfen, die Aussiedlung des Zuchtverbandes aus privatem Eigeninteresse verhindern zu wollen. Wir Landwirte als Mitglieder der Bürgerinitiative möchten uns gegen diesen Vorwurf wehren. Einzig dem Bauern Babl könnte man Eigeninteresse unterstellen, allerdings durchaus gerechtfertigt durch die drohende Vernichtung seiner bäuerlichen Existenz. 


Die Frau Bürgermeister vergißt offensichtlich unsere, ihr bereits bekannten Bedenken zur Bebauung des Potzenberges. Es handelt sich beim Potzenberg um ein Quellgebiet und eine Versiegelung dieser Fläche würde ganz sicher ein Hochwasserproblem für die angrenzenden landwirtschaftlichen Flächen schaffen. Wir, die wir dieses Gelände seit Jahren kennen und auch bewirtschaften, können dies sicher am besten beurteilen. 


Wir sind aber auch gegen die Aussiedlung des Zuchtverbandes, weil wir uns aus traditionellen Gründen dem Erhalt der Oberlandhalle verpflichtet fühlen, wurde sie doch vor über 100 Jahren von unseren Vätern und Großvätern unter schwierigen Bedingungen erbaut. Aus demselben Grund ist auch die Mehrheit der Züchter aus dem Landkreis Miesbach dagegen, sich von auswärtigen Zuchtgenossenschaften zur Aussiedlung drängen zu lassen. 

Darüber hinaus spricht nichts gegen einen Verbleib der Halle am Standort. Sie ist verkehrsgünstig gelegen, die Parkplätze der Waitzingerwiese können mitgenutzt werden, umgekehrt werden bei Ausstellungen, der Gewerbeschau und dem Volksfest die Parkplätze der Oberlandhalle genutzt. Wo werden die Besucher in Zukunft parken? Dazu hat die Stadt sich noch nicht geäußert. 


Gegen die Vergrößerung der Halle sprechen außerdem die Tatsachen, daß die Umsätze des Zuchtverbandes eher stagnieren und die Landwirte ihr Vieh zunehmend am Hof verkaufen.  Die von Herrn Biechl in Aussicht gestellt Zusammenlegung des Zuchtverbands Miesbach mit seinen Nachbarverbänden kommt laut Dr. Gasteiger (seine Aussage im Umweltausschuß) aus logistischen Gründen in Miesbach nicht mehr in Frage. Daher erübrigt sich auch deshalb ein großer teurer Neubau.


Wer gibt uns die Gewissheit, daß der Zuchtverband am Potzenberg die einzige Ansiedlung bleiben wird? Wurde uns doch beim Gewerbegebiet Nord auch immer versichert, daß es nicht erweitert wird. Und wo stehen wir jetzt? 

Sollen wir Miesbacher uns noch einmal auf die Zusagen der Stadt verlassen? Den Potzenberg soll nicht das gleiche Schicksal wie Wallenburg ereilen, und wir Bauern wollen uns gegen den unnötigen Ausverkauf unserer Heimat wehren. 



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