Donnerstag, 30. Oktober 2008

Naturschutzbeirat lehnt Herausnahme ab

Liebe Miesbacher und Miesbacherinnen, 

der Naturschutzbeirat hat in seiner Sitzung am Montag, den 28.10.2008 die Herausnahme der beiden Gebiete Potzenberg und Strass aus dem Landschaftsschutzgebiet abgelehnt. Dies wurde mir heute auf meine Nachfrage hin im Landratsamt mitgeteilt. 

Das ist ein großer Erfolg, der hoffen läßt, daß auch die Stellungnahmen der Träger öffentlichen Belanges (z.B. Bund Naturschutz, Bauernverband, Vogelschutzbund) entsprechend negativ die Herausnahme der Gebiete bewerten, da diese Verbände ja zumindest teilweise im Naturschutzbeirat vertreten sind. 

Weiter geht es dann mit der Entscheidend des Umweltausschusses im Kreistag. Dieser tagt am 17.11. in einer öffentlichen Sitzung. Da der Kreistag aber u.a. mit einigen Bürgermeistern besetzt ist, liegt die Vermutung nahe, daß dieses Gremium eine Herausnahme aus dem Landschaftsschutz auch gegen den Rat der Experten befürwortet. 

Das Thema bleibt also weiter spannend, und sobald es wieder Neuigkeiten gibt, werde ich sie hier veröffentlichen. 

 

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Ein Recht auf Mitsprache - auch in Miesbach?

Liebe Miesbacher und Miesbacherinnen,

im heutigen Lokalteil des Miesbacher Merkur wird in einem Artikel darüber geschrieben, wie erfolgreich das Weyarner Modell zur Bürgerbeteiligung seit nunmehr 15 Jahren läuft. Für Bürgermeister Michael Pelzer ist die Arbeit mit, den von Bürgern besetzten Steuerungs- und Arbeitskreisen so zur Selbstverständlichkeit geworden, daß er und sein Stellvertreter Leo Wöhr nun planen, die Bürgerbeteilung zum festen Bestandteil der Satzung zu machen. Damit ist er Vorreiter in Bayern. 

Das Weyarner Modell der Bürgerbeteiligung ist so erfolgreich, daß es weit über die Grenzen unseres Landkreises positiv bekannt ist.

Davon können wir in Miesbach nur träumen. Es scheint, als sähe man in Miesbach in einem Mehr an Bürgerbeteiligung und in einem Mitspracherecht der Bürger einen Machtverlust. Zu groß wäre möglicherweise die Gefahr, daß sich entscheidende Fragen nicht mehr in gewohnter Weise mehrheitsbedingt schnell "durchwinken" lassen würden. Schließlich müßte man bei mehr Bürgerbeteiligung die Entscheidungsfindung transparenter machen. Das hieße, Gründe und vielmehr Hintergründe müßten offen darlegt werden. 

Die Bürgermeisterin hat uns nun aufgefordert, unsere Bedenken und Anregungen bezüglich der beiden potentiellen Standorte Straß und Potzenberg schriftlich bis zum 14. 11.2008 bei der Stadt einzureichen. 
Diese Gelegenheit wird die Bürgerinitiative nutzen, und eine fundierte Stellungnahme abgeben. 

Gerne nehmen wir Ihre Anregungen auf, sie können dazu die Kommentarfunktion in diesem Blog benutzen, oder uns eine email senden. 

Montag, 13. Oktober 2008

Klare Worte

Heute habe ich folgenden Kommentar zum Leserbrief (siehe Scan weiter unten) von Gottfried Priller, Miesbacher Merkur vom 11./12.Oktober an den Miesbacher Merkur mit der Bitte um Veröffentlichung geschickt:


Herr Priller spricht aus, was sich vielleicht viele nicht zu sagen trauen. Die Stadt Miesbach und der Landkreis haben ihre eigenen Pläne mit einem Grundstück, welches ihnen bekanntermaßen gar nicht gehört. Der Aussiedlungswunsch des Zuchtverbandes kommt da vermutlich ganz gelegen.  Schlecht ist nur, daß die Stadt kein wirklich geeignetes Grundstück im Tausch zu bieten hat, deshalb soll der Zuchtverband ins Landschaftsschutzgebiet, egal wie, auch wenn sich keiner der Standorte wirklich eignet. 


Beide Standorte sind “naß” und nur mit sehr kostenintensive Maßnahmen überhaupt zur Bebauung geeignet. Zusätzlich kämen ja noch Erschließungskosten und Straßenbaumaßnahmen in nicht bekannter Höhe hinzu. Wer das zahlen soll, ist noch völlig offen. 

Die Stimmen der Züchter, die für eine Renovierung der Oberlandhallle und den Verbleib des Zuchtverbandes am alten Standort plädieren, mehren sich indes. Aber Aussiedelung oder Renovierung - das ist eine Entscheidung, die der Verband mit seinen Mitgliedern alleine zu treffen hat. 


Wir, die Bürgerinitiative haben dem Zuchtverband und auch den Vertretern der Stadt Miesbach mehrfach dargelegt, daß es den Miesbacher Bürgern am liebsten wäre, die Oberlandhalle würde renoviert, und der Zuchtverband bliebe am jetzigen Standort, dort wo er Teil ihrer Tradition geworden ist. Dies haben die Bürger auch mit mehr als 500 Unterschriften auf einer Liste, die am 22.09.2008 der Bürgermeisterin übergeben wurde, zum Ausdruck gebracht.


Aber das scheint keinen zu interessieren, zu groß sind die Eigeninteressen. Erfolgreiche Projekte für die Stadt müssen her. Schließlich steht im Frühjahr die Bürgermeisterwahl ins Haus. 

Da fragt man sich einmal mehr, was ist der Wille der Bürger denn noch wert? 

Ich möchte an dieser Stelle Chefredakteur Norbert Kotter zitieren, der in seinem Artikel vom 29.09.2008, einen Tag nach der Landtagswahl, geschrieben hat: “Eine Parallele zur Kommunalwahl, aus der die Verlierer offenbar nicht viel gelernt haben.” 

Steht zu befürchten, daß die Verlierer auch diesmal nichts lernen. Möglicherweise hat das Ganze aber zumindest für die Bürger Miesbachs doch noch eine gute Seite, denn die von ihm beobachteten politischen Verschiebungen in Bayern geben möglicherweise genug Spielraum für Veränderungen, auch in Miesbach. 




Mittwoch, 8. Oktober 2008

kurze Info in eigener Sache

Für den Fall, daß sich der eine oder andere derzeit frägt, ob denn die Bürgerinitiative im Moment noch aktiv ist, kann ich das durchaus bejahen. 

Nur gibt es im Moment zumindest vordergründig nicht so viel für uns zu tun. Wir werden abwarten, was die Prüfung der Grundstücke durch das Landratsamt ergibt, und für welchen Standort die Stadt und der Zuchtverband sich dann entscheiden.  Erst dann wäre es sinnvoll, ein Bürgerbegehren zu starten. 
Bis es soweit ist, sammeln wir fleißig Argumente, warum unsere schöne Landschaft schützens- und vor allem erhaltenswert ist. Gerne nehmen wir auch Anregungen und Ideen der Leser auf. Sie können gerne dafür die Kommentarfunktion benutzen.  

Dienstag, 7. Oktober 2008

Züchter hinterfragen Neubau

Liebe Miesbacherinnen und Miesbacher, 

bereits letzten Mittwoch, wie hier im Blog berichtet, hat sich ein Züchter im Miesbacher Merkur zum Thema "Neubau des Zuchtverbandes" zu Wort gemeldet. Gestern, Montag war nun noch einmal ein Leserbrief eines Züchters im Merkur zu lesen. Auch er bestätigt die bekannte Tatsache, daß die Geschäfte der Zuchtverbände und Märkte allgemein zurückgehen werden, da die Stallvermittlung mehr und mehr an Bedeutung gewinnt. Seiner Meinung nach ist es deshalb seitens der Zuchtverbandsmitglieder unbedingt notwendig, einen aufwändigen Neubau zu hinterfragen. 
 
Nichts anderes fordert die Bürgerinitiative auch. Ein nochmaliges Nachdenken über eine Sanierung. Der Zuchtverband bliebe dann an dem Standort, an dem ihn die meisten Miesbacher gerne sehen, nämlich dort, wo er seit 116 Jahren seine Heimat hat und ein fester Bestandteil der Tradition des Ortes geworden ist. Wertvolle landwirtschaftliche Nutzfläche und eine unwiederbringlich schöne Landschaft blieben dann für alle erhalten. Schließlich könnte es ja durchaus sein, daß wir in nicht sehr ferner Zukunft wieder auf unsere Weideflächen angewiesen sind. Dann nämlich, wenn Transportkosten, und Nahrungsmittel aus anderen Ländern so teuer werden, daß wir wieder gerne auf heimische Produktionen zurückgreifen. Wir sollten uns wirklich gut überlegen, ob wir den Ausverkauf unserer Heimat weiter akzeptieren wollen. 

Hier der original Leserbrief:


      

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Leserbrief eines Züchters

Liebe Miesbacherinnen und Miesbacher,

der nachfolgende Leserbrief eines Landwirtes und Züchters im heutigen Miesbacher Merkur bestätigt nochmal unsere Argumente für einen Verbleib des Zuchtverbandes am jetzigen Standort. Die Halle ist seiner Meinung nach sanierbar, und viel wichtiger, auch er ist der Meinung, daß die Abstallvermittlung zunehmen wird, und deshalb der heutige Standort vom Platzangebot durchaus ausreichend ist. Man sollte doch annehmen, daß ein Züchter und Landwirt die Situation des Zuchtverbandes gut einschätzen kann. 

Aber der Leser schreibt auch ganz klar, daß es offensichtlich nicht gewollt ist, zu sanieren. Deshalb nochmals meine Aufforderung, wenn schon Neubau, dann zeitgemäß und den zukünftigen Marktbedingungen angepaßt, und vor allem ins Gewerbegebiet und nicht in die unverbaute schöne Landschaft. 



Hier der Leserbrief, im Wortlaut abgeschrieben, da der Scan nicht sehr lesbar ist :

Zuchtverband sollte ernsthaft tiber eine Sanierung nachdenken 


"Der Landkreis im Dilemma;" Heimatzeitung vom 22. September. 


"Nach dem Hin und Her zwischen Aussiedlung des Zuchtverbandes und Realschul-Neubau wird klar, worum es geht: Die Oberlandhalle muss weg, die neue Realschule dort hin. Ich bin selbst Landwirt und Marktbeschicker und kenne die Gebäude und deren Umgriff relativ gut. Komischerweise wird über eine Sanierung nicht ernsthaft nachgedacht. Die in den 70er Jahren gebaute Versteigerungshalle mit der eingestürzte Eishalle in Reichenhall zu vergleichen, finde ich völlig absurd. Hierbei handelt es sich um eine völlig andere Nutzung. Die Eishalle ist ein Feuchtraum, die andere ein gut durchlüftetes Gebäude. Der verkehrstechnische Standort ist ebenfalls in Qrdnung, da der Großteil der Marktbeschicker aus dem südlichen Verbrauchsgebiet kommt: Leitzachtal, Tegernseer Tal, Isarwinkel.


Die Kapazitäten in punkto Stallplätze und Parkplätze reichen auch aus, da der Abstallverkauf aufgrund der steigenden Zahl der Nebenerwerbslandwirte zunehmen wird. 


Das Platzproblem der Realschule ist seit langem bekannt, und dass der Unterricht für 160 Schüler im Container stattfindet, ist wahrlich kein tragbarer Zustand. Hauptschulen droht landauf, Iandab das Aus aufgrund zu weniger Schüler. Die Schülerzahlen werden in Zukunft abnehmen, das ist belegt. Besuchten nur die Schüler die Realschule, die sie aufgrund ihrer Leistungen locker schaffen, wäre das Platzproblem weitgehend entschärft. Ich meine, ein ehrlich erarbeiteter Quali ist mehr wert als eine mit allen möglichen Hilfsmitteln ergatterte Mittlere Reife. Das wird sich auch im späteren Berufsleben zeigen, denn da gibt es keine Nachhilfestunden. " 


Andreas Marx

Pötzing